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Perret - wie kam es dazu ?

Ja, das ist eine gute Frage - eine, welche sich wohl jeder Perret einmal stellt! Was meinen Teil betrifft, weiss ich nur soviel:
Nördlich von Barcelona (Spanien) lebte vor hunderten von Jahren ein Stamm, welcher nicht der Mainstream Religion angehöhrte und somit mehr oder weniger Freiwillig weiter nördlich zog. Über Generationen hinweg landete die Sippe in Frankreich und schliesslich in der französischen Schweiz. Von dort aus verteilen sich die einzelnen Zweige in den letzten zwei Jahrhunderten in die Deutschschweiz, nach Deutschland und wohl auch noch viel weiter weg. (Seit's die Swissair resp. neu Swiss gibt, ist das ja kein Problem mehr)
Was sind die Perret's den so zum Beruf - Adelig oder so waren Sie ja wohl nie? Ich kenne Winzer, Ingenieure, Rechnungsprüfer, Versicherungs-Spezialisten, Informatiker, Bauern, Dekorateure, Architekten, Biologen, Skifahrer, Optiker, ....
Schätzungsweise leben heute rund 2000 Perret's in der Schweiz (falls jemand es genauer weiss, bitte melden) - mein Zweig sieht sehr trocken aus, was den Nachwuchs betrifft. Ich denke im Engeren gesehen, müsste ich einmal etwas in dieser Richtung unternehmen...aber das hat noch einwenig Zeit und überhaupt...;) (Nachtrag: ist erledigt - Ich bin nun stolzer Vater von zwei strammen Jungs)
Das Familien-Wappen der Perret's besteht aus einem Schild, einigen Zweigen und einem Hirsch - sieht noch ganz toll aus, was es aber genau bedeutet, weiss ich nicht. Vielleicht könnten wir einmal ein Redesign vornehmen und einwenig mehr Pepp hineinbringen - ist kein Grafiker unter uns ?!
Pascal

 

Hier ein Beitrag, welcher uns in die Hände gelangte:

 

Schweinfurter Familienwappen

Wie sehr die hohe Politik in das Leben einzelner Familen eingreifen und es umgestalten kann, dafür liefert die Geschichte der Familie Perret ein gutes Beispiel.
Die Vorfahren waren im 15. Jahrhundert in der Westschweiz zuhause und hiessen Saulvestre.
1421 wird im Tal de la Sagne, das etw 60 km von der französischen Grenze entfernt in dem heutigen Kanton Neuenburg liegt, ein Jannin Saulvestre erwähnt. Er scheint dort als Bauer dem käglichen Acker und Waide seine Nahrung abgerungen zu haben. Sohn und Enkel wurden vom Grafen von Neuenburg 1444 und 1461 mit weiterem Lande belehnt, im letzten Falle für den Bau eines Hauses. Beim Enkel tritt erstmals der Name "Perret" auf. Eigentlich ein verstümmelter Vorname aus Pierrette Peterchen. In der fünften Generation wird er aber bereits zum Familiennamen gesetzt. Eine Urkunde über Landerwerb vor 1528 nennt: Nycolas Perret alias Saulvestre. Von da ab tragen die Nachfahren nur noch den Namen Perret.
Als die Reformation eingeführt wurde, wanderte ein Teil der sehr konservativen Bewohner in das katholische Frankreich aus. Darunter auch ein Zweig der Perret-Saulvestre, deren Namen heute noch in der Gegend von Besan ansässig ist. In der Grafschaft Neuenburg breiteten sich die Glieder der Sippe aus, und wir finden 1707 Abraham Perret als frisch vom König Friedrich Willhelm I. von Preussen ernannten Bürger der Stadt Valangin. Was hatte aber dieser König mit der franzöisch sprechenden Grafschaft zu tun? Nun, diese hatte wiederholt den Besitzer infolge aussterbens und Erbschaft gewechselt. Sie gehörte im 17. Jahrhundert dem Hause Nassau-Oran... durch die Ehe der Prinzessin Luise Heariette von Oranien mit Friedrich Wilhelm von Brandenrurg, dem "Grossen Kurfürsten" hatte dieser Erbansprüche auf Neuenburg, welche seinem Sohne, Kurfürst Friedrich III, dere s..älteren ersten Koenige in Preussen im Frieden von Utrecht anerkannt wurde. So wurde Neuenburg mit seinen Bewohnern preussisch.
Man darf schliessen, dass die preussischen Herren dich dieses Landes trotz seiner abseitigen Lage recht väterlich angenommen haben: denn noch heute hängen in den Häusern der alten Familien die Bilder der ehemaligen Könige. Friedrich der Grosse hat offenbar auch den Bewohnern vom landwirtschaftliche nicht sehr ergiebigen Landesteilen, wie es das Hochtal de la Sagne die Möglichkeit eröffnet, sich in dem durch Entwasserung der Oderbrüche neu gewonnenen Kulturlande anzusiedeln. Einem Leumundzeugnis aus dem Jahre 1754 ist jedenfalls zu entnehmen, dass Daniel Perret, geb. 1718 in La Sagne, Werkzeugmacher für Uhrenanfertigung, mit seiner Familie in dieses Gebiet nach Brandenburg ausgewandert ist. Dort finden sich die Perret's mehrere Geschlechterfolgen hindurch als "Kolonisten und Buedner", ein Wort, das Kleinbauer bedeutet.
Der neuen Umwelt entsprechend wurde aus dem Sohn des Auswanderers aus La Sagne, Frederic Guillaume Perret, ein Friedrich Willhelm Perret. In der sechzehnten Generation, die in die Zeit des aufblühenden Verkehrs und des siegreichen Krieges 1870/71 fällt, ist ein Zug in die Ferne und ein gesellschaftlicher Aufstieg festzustellen. Friedrich Wilhelm August Perret, geb. 1837 in Wilheimsaue-Oderbruch, ergreift den Kaufmannsberuf und wird schliesslich Direktor der Zuckerfabrik in Letschin. Zwei seiner Brüder treffen wir als Gastwirte bzw. Hotelbesitzer in Berlin, zwei Andere zieht es nach dem Westen zu Ruhr und Rhein. Auch der Sohn August Richard, geb. 1887 folgt dorthin und wird in Möhres ein bekannter Architekt. Von den Enkeln ergreift dort einer den Beruf des Vaters, ein anderer Spezialist für Erbbiologie, ein Dritter ist ein in Fachkreisen bekannter Restaurator für alte Gemälde und Bildwerke, und mit dem vierten, namens Hans Friedrich Peter Perret, geb. 190?1 findet die Familie am 1.Januar 1932 in Schweinfurt eine neue Heimat.
Hier hat sich Dr. ing. Perret auf dem Gebiet der Walzlagertechnik und -Berechnung und dem des Flugzeugmotorenbaues, einen Ruf erworben, der seinen Namen weit über die Grenzen der Heimat und des Bundesgebietes hinaustrug. Leider hat ein Autounfall am 23.Dezember 1957 seinem Schaffen ein frühes Ende bereitet und ihm auf so tragische Weise seiner Familie entrissen.

Das Wappen, das erstmalig in dem 1660 begonnenen Wappenbuch des Justicier Huguenin erscheint, zeigt im roten Schilde einen schreitenden goldenen Zehnender, oben bewinkelt von zwei goldenen Sporenrädern. Der Stechhelm mit roter und goldener Decke und ebensolchem Wulst trägt den goldenen Hirsch wachsend.
F.Kretschmer

 

 

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